WIR. Mehle

Das Korn für unser Mehl wächst auf den Feldern der WIR. Höfe am Bodensee und wird in Mühlen der Region gemahlen. In den Hofkreisläufen der biodynamisch wirtschaftenden Betriebe spielt Getreide eine wichtige Rolle. Denn es gehört zu einer gesunden Fruchtfolge dazu. In die Tüte kommen dabei ausschließlich Sorten aus biologischer Züchtung oder traditionelle Sorten – einfach konsequent.

Um Bodenfruchtbarkeit und Vielfalt auf den Feldern zu stärken und zu erhalten, verwenden Demeter-Höfe viel Sorgfalt auf die Planung einer sinnvollen Fruchtfolge. So wechseln Kulturen mit verschiedenen Boden-Ansprüchen und -Wirkungen sich ab, Anbauflächen haben Zeit sich zu regenerieren.

Getreide ist für solche Fruchtfolgen und für einen gesunden biodynamischen Hofkreislauf eine unverzichtbare Komponente.

Das Mehl in den WIR. Tüten wird ausschließlich aus Korn gemahlen, das auf den Feldern unserer WIR. Höfe gewachsen ist.

Gemahlen wird es von handwerklich arbeitenden Mühlen direkt in der Umgebung, zum Beispiel in der Steigmühle in Engen, deren Name bereits 1374 urkundlich erwähnt wurde.

Poster zum Ausdrucken in A4 oder A3.
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  • 100% regionaler Kreislauf

    Von der Züchtung neuer Sorten oder der Vermehrung über Anbaubetriebe und Mühlen bis in unsere Bäckereien und Haushalte.

  • Bodenstärkender Anbau

    Für eine biodynamische Fruchtfolge, mit der WIR. Ackervielfalt und Bodenfruchtbarkeit erhalten.

  • Unabhängige Bio-Akteure

    Getreide frei von Patenten und Gentechnik. Unter Bio-Bedingungen neu gezüchtete oder traditionelle Sorten.

  • Gesunde Pflanzen

    Getreidepflanzen mit natürlicher Stärke gegenüber Krankheiten und Beikräutern, die mit ihren Wurzeln Nährstoffe gut erschließen.

  • Transparenz

    Bäckereien und Haushalte wissen, wer das Korn für ihr Mehl anbaut und wo es gewachsen ist.

Getreide ist ein Grundnahrungsmittel und gehört deswegen zu einem geschlossenen bio-dynamischen Wirtschaftskreislauf in der Region einfach dazu. Außerdem übernimmt es einen wichtigen Part in der gesunden Fruchtfolge, um die Bodenfruchtbarkeit aufzubauen.

Achim HeitmannBetriebsleiter Ackerbau Hof Höllwangen

Hier wächst das Korn für unser Mehl

Anbaubetriebe

Nach der Pilotphase kommen Anbauflächen auf weiteren WIR. Höfen hinzu.

Verarbeitung

Frei von Patenten und Gentechnik

Für unser Mehl verwenden WIR. nur Getreidesorten besonderer Qualität. Sie sind frei von Patenten oder Gentechnik und bieten ganzheitlich wertvolle Nahrung.

Alle WIR. Mehle, die seit Oktober 2022 in den Handel gekommen sind, tragen das Qualitätszeichen "bioverita" für unter Bio-Bedingungen neu gezüchtete Getreidesorten. Einige der verwendeten Getreidesorten wurden sogar direkt in der Bodenseeregion gezüchtet – vom Keyserlingk-Institut in Salem.

Mehr zur Getreidezüchtung am Keyserlingk-Institut

Korn in den Händen von Hofbäcker Svende aus Rimpertsweiler.
© WIR. Bio Power Bodensee | Foto Petra Lohmer

bioverita-Qualität

Ein wesentlicher Vorteil der unter Bio-Bedingungen neu gezüchteten Getreide-Sorten: Sie sind optimal an die Anforderungen des Öko-Landbaus angepasst.

Dank ihrer natürlichen Stärke behaupten sie sich leichter gegen Krankheiten und Beikräuter. Zudem wurzeln sie so gut im Boden, dass sie Nährstoffe bestens erschließen.

Mehr zu bioverita
  • Wer steht hinter 'bioverita'?

    'bioverita' ist ein europaweiter Dachverein, der sich für die Bio-Züchtung einsetzt und sie bekannt macht. Getragen wird er von Bio-Züchtern und Organisationen aus Bio-Landbau, -Herstellung und -Handel. BODAN gehört zu den Mitgliedern, die den Verein tragen.

  • Wie wird die Bio-Züchtung kontrolliert?

    Die Arbeit der bioverita-Bio-Züchter wird regelmäßig auditiert. Alle 4 Jahre erfolgt ein großes Audit, jährlich eine Aktualisierung.

    Zur Anerkennung einer Sorte muss der Bio-Züchter gegenüber der Labelkommission den Werdegang dieser Sorte (Ursprungspflanzen, Anbauflächen, Vermehrungstechniken etc.) genau belegen.

  • Welche Getreidesorten stammen aus Bio-Züchtung?

    'bioverita' führt Sortenlisten, in denen alle Gemüse- und Getreide-Sorten erfasst sind, die den Qualitätsanforderungen des Vereins an eine biologische Züchtung genügen.

  • Was bringt 'bioverita' den Bio-Anbauenden?

    Die Bio-Anbauenden erhalten samenfeste Sorten, die eine erneute Aussaat von Kulturpflanzen aus der Ernte heraus (Nachbau) ermöglichen. Das macht sie unabhängig gegenüber Saatgutkonzernen.

    Der Anbau von Sorten aus der Bio-Züchtung kann allerdings nur erfolgreich sein, wenn Bäuer:innen und Gärtner:innen diejenigen Sorten aussäen, die für Boden und Klima an ihrem individuellen Standort am besten geeignet sind. 'bioverita' vermittelt den Kontakt zu Experten der Bio-Saatgut-Hersteller Bingenheimer Saatgut und Sativa Rheinau, die hierzu fachkundige Beratung bieten.

    Bei regelmäßigen Treffen tauschen die Anbauenden von 'bioverita'-Sorten ihre Erfahrungen zu Ernte-Qualität und -Erträgen aus, um voneinander zu lernen und so den Anbau von Sorten aus der Bio-Züchtung rasch voran zu bringen.

Die Bio-Züchtung stärkt die Unabhängigkeit der Bio-Landwirtschaft von monopolartigen Züchtungsstrukturen. Wir freuen uns sehr, dass mit den WIR. Mehlen nun in Deutschland das erste Getreide-Produkt erhältlich ist, das unser Qualitätslabel 'bioverita' tragen darf.

Markus A. JohannGeschäftsführer bioverita

In enger Zusammenarbeit mit den Anbauenden haben wir Getreidesorten gezüchtet, die für den Bio-Anbau speziell hier am Bodensee besonders geeignet sind. Z.B. die Weizensorten 'Hermion' und 'Goldritter' sind sehr schöne hochwüchsige Sorten, die – nach unserer Überzeugung – auch eine besondere Nahrungsqualität vermitteln.

Udo HennenkämperLeitung Weizen- und Linsenzüchtung, Keyserlingk-Institut

Verschiedene Mehlsorten

Seit Oktober 2022 sind die ersten vier WIR. Mehlsorten erhältlich:

  • Weizenmehl, Type 550
  • Weizenmehl, Type 1050
  • Dinkelmehl, Type 630
  • Dinkel-Vollkornmehl

Seit Januar 2023 gibt es außerdem:

  • Goldritter Mehl, Type 800 (ein Mehl mit besonderen Eigenschaften, siehe unten)

Weitere Sorten kommen schon bald hinzu, u.a. ein Roggenmehl.

Goldritter-Mehl

'Goldritter' ist eine regionale Winterweizensorte. Das auf dem Hofgut Rimpertsweiler ansässige Keyserlingk-Institut hat sie durch Auslese aus einer älteren Hofsorte entwickelt. Sie hat einen geringen ATI-Gehalt. ATI steht für 'Amylase-Trypsin-Inhibitor' und ist ein Protein, das zusammen mit dem Gluten im Weizen und ihm verwandten Getreidearten vorkommt.

Während das Problem von Weizenallergien und Zöliakie jeweils nur einen sehr geringen Prozentsatz der Bevölkerung trifft, kommt sehr viel häufiger eine sogenannte Weizensensitivität vor, bei der Betroffene aber die weizenverwandten Getreidearten Dinkel und Emmer meist gut vertragen. Durch die Forschungsergebnisse von Prof. Dr. Detlef Schuppan (Universitäts-Medizin Mainz) wissen wir inzwischen, dass diese Unverträglichkeit mit dem ATI zusammenhängt, weshalb man auch von ATI-Sensitivität spricht.

Wenn also bei Unverträglichkeit von Weizen oder anderen glutenhaltigen Getreidesorten eine Zöliakie, eine Weizen-Allergie oder das Reizdarmsyndrom (IBS) als Ursache ausgeschlossen werden können, ist der Grund für die Unverträglichkeit oft das ATI. Für Menschen mit Weizensensitivität, die gerne mal wieder ein Weizenbrot essen möchten, lohnt es sich also auszuprobieren, ob 'Goldritter-Brot' oder 'Goldritter-Mehl' bekömmlich für sie ist. (Das gilt nicht für Zöliakie-Betroffene, da 'Goldritter' Gluten enthält!)

Viele unserer Kund:innen mit Weizenunverträglichkeiten fragen gezielt nach dem Goldritter-Brot, weil sie es besser vertragen als Brote mit herkömmlichem Weizen- oder sogar Dinkel-Mehl.

Alba MachadoLehenhof Bioladen, Brottheke und Verkauf

Mehr zu Goldritter-Mehl und -Brot auf der Website des Keyserlingk-Instituts

Goldritter-Brot aus dem Lehenhof-Bioladen im Deggenhausertal.

Flyer zum Ausdrucken (3 Flyer pro A4-Blatt)
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Was bedeutet eigentlich die Mehltype?

Die Typenbezeichnung (z.B. 550 oder 1050) beschreibt den Mineralstoffgehalt des Mehls, nicht die Feinheit. Sie gibt die Menge der Mineralstoffe an, die beim Verbrennen von 100 g Mehl als Asche übrigbleibt. Ein Mehl der Type 550 enthält im Durchschnitt 550 mg Mineralstoffe pro 100 g Mehl.

Je höher die Typenzahl, desto weniger wurde von der Hülle des Getreidekorns entfernt und desto höher der Mineralstoffgehalt.

Vollkornmehle und Mehle mit hoher Typenzahl enthalten besonders viele verdauungsanregende Ballaststoffe und lassen den Blutzucker beim Verzehr nur langsam steigen. Sie verleihen z.B. herzhaften, eher dunklen Broten Biss und Geschmack. Helle Mehle mit niedrigerer Typenzahl machen Feingebäck wie Zopf, Croissants oder Strudel verlockend zart.

Getreide und Mehl in unserer Hofbäckerei zu verarbeiten, das direkt auf unseren eigenen Feldern oder auf den Feldern unserer sehr partnerschaftlich verbundenen Nachbarhöfe gewachsen ist, finde ich sehr erstrebenswert. So haben wir maximale Transparenz und wissen genau, wo unsere Rohstoffe herkommen. Das gibt mir als Bäcker ein super Gefühl, das sicherlich auch in unsere Backwaren einfließt und sie zu dem macht, was sie sind.

Svende SchlingmannBäcker Hofbäckerei Rimpertsweiler

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